Psychotherapeut - Psychoanalyse
Psychodynamik von Flucht und Migration „Innere und äußere Odyssee“
Nicht nur der äußere Leidensweg von Flüchtlingen und Vertriebenen ist in der Regel verworren und verwirrend. Auch die innere Befindlichkeit ist in vielen Fällen komplex und schwer verständlich. Ihre meist traumatisierende Geschichte weckt Interesse, Anteilnahme und Hilfsbedürfnis. Gleichzeitig verwirren die Unterschiedlichkeit von Herkunft, Sitten und Beziehungsmodellen. Die Aussichtslosigkeit im Exil macht ratlos, und Gekränktheiten wegen des so unterschiedlichen Umgangs mit Nähe und Distanz sind oft schwer verständlich. Mitunter entstehen Ungeduld mit der Passivität oder Ärger über die fehlende Dankbarkeit von Opfern. Mit kaum einer anderen Bevölkerungsgruppe stößt man so schnell an die Grenze des Verstehens und auch an die Unmöglichkeit von „Lösungen“. Beratende und helfende Kontakte mit Asylsuchenden und Flüchtlingen verlangen weniger „Lösungen“ als ein engagiert kritisches Selbstverständnis beim Begleiten von „Fremdgewordenen.“
Ziele:
Eigene Ängste vor dem Fremden, Ohnmachtsgefühle, Unverständnis erkennen, benennen und verstehen
Besprechen von konkreten Situationen der TeilnehmerInnen
Anregungen durch thematische Inputs zum Thema Migration
Zielgruppe:
Haupt- und ehrenamtliche FlüchtlingsbetreuerInnen
„An der Grenze“ Burnout-Prophylaxe in der Arbeit mit Flüchtlingen
Burnout ist ein Risiko für alle MitarbeiterInnen in psychosozialen Arbeitsfeldern, in besonderer Weise aber in der Arbeit mit Flüchtlingen. Dieses Phänomen betrifft meist Menschen, die mit Ehrgeiz und Idealismus an ihre Arbeit herangehen und sich stark unter Erfolgsdruck setzen. Dabei finden sie wenig Anerkennung, leiden unter unklaren Hierarchien, an Strukturen oder MitarbeiterInnen. In diesem Dauerstress, der manchmal auch noch von partnerschaftlichen oder familiären Problemen begleitet wird, laufen Menschen Gefahr, sich zu verausgaben - Körper, Geist & Seele streiken.
Ausgebrannte fühlen sich beruflich wie privat erschöpft, niedergeschlagen, müde und wirkungslos. Die Beziehung zu sich selbst bzw. zum unmittelbaren Umfeld (Klient, Kunde, Mitarbeiter) ist belastet, Erschöpfung, Leistungsminderung, zynische und aggressive Reaktionen, psychosomatische Erkrankungen und Depression sind die Folgen.
Ziele:
Auftanken
Potentiale und Ressourcen erkennen
Zusammenhänge durchschauen
Bewusstsein erweitern
Zielgruppe:
Haupt- und ehrenamtliche FlüchtlingsbetreuerInnen
Trauma verstehen und Menschen mit Traumatisierung begleiten
Die Worte „Trauma“ und „traumatisiert“ gehören mittlerweile zum (nicht nur psychotherapeutischen) Alltagsvokabular, die Diagnose „Posttraumatische Belastungsstörung“ wird von PsychotherapeutInnen immer häufiger gestellt.
Allerdings ist dies, vor allem im Kontext der Gutachtenerstellung, nicht unproblematisch. Wir sind in unserer psychotherapeutischen Arbeit mit Flüchtlingen mit Traumata konfrontiert, die - von Menschen verursacht - einen politischen Kontext haben. Darüber hinaus wirken wiederum soziale und politische Faktoren retraumatisierend (Asylverfahren, soziale Situation usw.). Unter dem Deckmantel von wissenschaftlicher Objektivität wird entkontextualisiert politisch und menschlich verursachtes Leid in eine steril klingende medizinische Diagnose gezwängt.
In diesem Workshop wollen wir die damit verbundenen Herausforderungen für eine therapeutische Beziehung reflektieren und uns mit der Widersprüchlichkeit des aktuellen Traumadiskurses und der Diagnose „Posttraumatische Belastungsstörung“ auseinandersetzen.
Abseits von der Vielzahl neuer Behandlungsmöglichkeiten, die fast schon an einen therapeutischen Machbarkeitswahn denken lassen, gilt es, dem Leid unserer KlientInnen mehr echten Raum zu geben und unsere eigene politische Verantwortung zu erkennen.
Zielgruppe:
Fortbildung in den Berufsfeldern Psychotherapie. Sozialarbeit, und für ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
„Schon wieder der da!“ Umgang mit schwierigen Personen
Alle, die in öffentlich zugänglichen Räumen arbeiten, kennen das Problem. Menschen, die plötzlich und ungeladen da sind und sich anders als erwartet und unangemessen verhalten. Das reicht von Schimpfen und Dampf ablassen bis zu Schreien und Drohen.
Wie „richtig“ reagieren? Wie den Spagat zwischen Menschlichkeit und beruflichen Anforderungen gerecht werden?
Ziele:
Sicherheit im Umgang mit schwierigen, problematischen (möglicherweise psychisch kranken) Personen entwickeln
Sicherheit im Gespür, wann Abgrenzung sinnvoll ist, wo professionelle Hilfe für das Gegenüber wichtig ist und wo es diese gibt, bekommen
Tipps zur Seelenhygiene bekommen
Zielgruppe:
AnsprechpartnerInnen in öffentlich zugänglichen Ämtern
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